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Kraft und Wirkung innerer Bilder

Warum ist Trauerarbeit bzw. Verlustaufarbeitung so wichtig?

Der Tod, das Sterben und Verluste sind leider immer noch Tabuthemen in unserer Gesellschaft, obwohl sie zu den wichtigsten Themen zählen sollte. Auch über Trauer wird kaum gesprochen und Kinder werden bei diesen Themen meist aus dem Zimmer geschickt. Kinder lernen somit gleich, das der Tod, Verluste und die Trauer etwas sind, über das man nicht so einfach spricht. Verstorbene Menschen bzw. verstorbene Pferde/Tiere leben in uns weiter und nehmen einen großen Raum im Innen, also in uns ein. Oft quälen uns Schuldgefühle, Verlust-/Sterbensängste, Wut/Enttäuschung oder wir können die Lücke, die durch den Tod bzw. den Verlust (z.B. Scheidung) entsteht nicht mehr füllen bzw. ausgleichen. Manchmal brechen solche Situationen und Gefühle erst Jahre später in uns auf. Erst scheint es, als ob wir den Tod bzw. Verluste und die damit verbundene Trauerphase gut überstanden bzw. verarbeitet haben. Doch plötzlich tritt im Außen, also im jetzigen Leben, selbstähnliche Situationen auf, die uns an unsere Verluste erinnern. Es sind Kleinigkeiten mit großer Wirkung. Manchmal sind es Gerüche, kleine Gesten, Menschen oder Filme die uns plötzlich sehr traurig werden lassen. Diese Erinnerungen schlummern in uns und treten unverhofft und ohne Vorankündigung in unser jetziges Leben. Sie aktivieren unsere Leere und Trauer und können sogar lange Zeit später einen kompletten Zusammenbruch auslösen. Plötzlich ist Alles wieder da und zwar in vollem Umfang.

Unser Umfeld ist oft überfordert

Unser Umfeld kann es oft nicht verstehen, dass wir nach so langer Zeit erneut in eine tiefes Loch fallen. Vielleicht sogar in eine Lebenskrise. Oft reagiert unser Umfeld mit Äußerungen wie: „das ist doch so lange her....Du mußt auch mal wieder einen Neuanfang machen.....wie kannst Du jetzt noch trauern....das ist ja krankhaft.....Du steigerst dich in was rein“. Ähnliches und meist noch härter sind die Aussagen und gut gemeinten Ratschläge an die Betroffenen, die selbst an ihren Gefühlen und sich verzweifeln und nicht wissen wie sie damit umgehen sollen. Sie werden übermannt von ihrer eigenen Trauer, ihren Gefühlen und ihr gesamtes Umfeld ist absolut damit überfordert. Freunde, Verwandte, Bekannte, Kollegen und auch die eigenen Tiere, wie z.B. das neue Pferd nehmen in uns wahr, das sich plötzlich Etwas verändert hat. Ein Leben im Hier und Jetzt scheint von Jetzt auf Gleich nicht mehr möglich. Hinzu kommen Verlustängste, Schuldgefühle und ungeklärte Dinge mit den Verstorbenen. Es kommt sogar oft vor, dass Trauernde sehr enttäuscht, sauer oder sogar richtig wütend sind auf einen Verstorbenen, der sie nun alleine lässt. Oft hätte man gerne noch dies oder jenes mit dem Verstorbenen gemacht, geklärt oder gesagt, doch das geht nun nicht mehr. Sie sind jetzt damit alleine. Dies wird oft in letzter Konsequenz erst später wirklich sichtbar und vor allem spürbar. Fragen nach dem Warum, beschäftigen denjenigen und lassen ihn oft nicht mehr los. Gerade bei der Trauerarbeit ist es wirklich wichtig, behutsam und im individuellen Tempo des Einzelnen vorzugehen.

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